Mittwoch, 21. November 2012

Irgendwas mit Medien? Nö, alles mit Medien!

Entstauben
Gerade haben die Blogrebellen nen Cartoon gepostet, der auf sehr witziger Weise davon handelt, dass im Zeitalter der sozialen Medien kaum noch möglich sei sich in der Kneipe etwas Neues zu erzählen, da wir ja eh schon alles bei Facebook oder Twitter gelesen hätten. Ist aber nur halbrichtig, der neue alte Trend ist: In der Kneipe werden alle (besonders die, die noch etwas jünger sind) von ihren Telefonbildschirmen beleuchtet, denn auch in der Kneipe sind alle am zwitschern und geben ihr Gefallen kund. Und die Kommunikation miteinander läuft dann in etwa wie folgt ab: "Er hat gerade gechattet, dass ich total süß bin." "Schreib zurück, dass du ihn auch toootalllll süß findest und ob er morgen mit dir shoppen geht." Und so weiter und sofort. Und nicht genug, dass die "Twittertussi"(kann durchaus auch nen Typ sein, die Tussi)" auch in der Kneipe die Tweets und ähnliches ihrer Freundin vorliest, er werden sich auch gegenseitig die Telefone gezeigt und statt wie in der guten alten Zeit gemeinsam vor der Glotze zu hängen, hängt man jetzt vor den Telefonen und schaut sich irgendwelche Bilder oder Filme an.

Wir halten also an dieser Stelle einmal fest: Wir kommunizieren auch im, wie die alten Menschen sagen, echten Leben mit Hilfe der sozialen Medien. Sie stehen auch in der wahren Welt im Zentrum unserer Kommunikation. Kann man schlimm finden, muss man aber nicht.

Vertreibung
Vor dem Gesetz
The Power Of Contemporary Art



















Und auch Kunst erleben wir zum großen Teil medial vermittelt: durch Kunstheftchen, die Tagesgazetten, das Netz usw. Da stellt sich an dieser Stelle die banale Frage, wie geht man in einer dermaßen durchmedialisierten Welt als Künstler mit der Situation um? Mutiert man eher zum rückwärtsgewandten "Ich mach nur noch Holzschnitte und Bronzeskulpturen" oder erhebt man den Pixel zum Kunstwerk? Fakt ist jedenfalls, dass die so beliebte Wahrnehmung heute zu einem großen Teil nur vermittelt (durch Medien) geschieht und dass die unmittelbare Erfahrung nur noch einen Bruchteil dessen ausmacht, was wir erleben. Eventuell erklärt sich aus diesem Mangel an direkter Erfahrung heraus auch die Sehnsucht nach dem Authentischen und der Trend zum Do It Yourself mit handwerklichen Tätigkeiten ala Dawanda.

Wir haben da leider auch keine Patentlösung parat. Aber das Netz einfach zu ignorieren geht auch nicht, denn dann können wir auch wieder in die Höhle zu den Mammuts.

Und wie immer noch ein Wort zum Lektorat: Es hängt noch mit AC/DC rum.

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