Samstag, 12. Mai 2012

Wahrheit - Kunst

ne kurze überlegung zum begriff der wahrheit von zizek - im hinterkopf haben wir immer den kleinen band "wozu wahrheit?" von donald davidson & richard rorty mitlaufen. zizek sagt grob: " wahrheit ist für mich die erkenntnis der tatsächlichen machtverhältnisse, die die gesellschaft bestimmen und der ideologie( wir blenden das buzzword postideologisch kurz aus - anmerkung des vermittlers), die verhindern, dass gesellschaft soziale und politische freiheit verwirklicht." und ideologien machten menschen zu subjekten("unterorfenen"). "ein *unterworfenes subjekt* ist jemand, der sich an die regeln und ideale hält, die die sprache(auch kunst ist ne form von sprache - anmerkung des herausgebers) die kommunikation und den austausch - mithin hin "die symbolische ordnung" bestimmen, ohne sich ihrer voll bewußt zu sein. (quelle: slavoj zizek - ein sachcomic von ch. KUL-wait & PIERO zu empfehlen).

wir halten kurz inne und goutieren die uns dargebotenen filetstücke. dann fragen wir uns, was bedeutet das für kultur und insbesondere für kunst? eben, wir sind unterworfen, wenn wir alles so machen, wie es uns die "autorität" beibringt - zum beispiel: akademien, galerien, museen, kritiker - auch konditionierung genannt. zumindest, wenn wir nicht darüber nachdenken, warum wir das tun und warum es so ist. wenn wir einfach durch einen blueprint (der unter anderem durch die kunstpornos wie kunstforum, monopol, freeze, art und viele mehr vorgegeben wird )dem hinterhechelen. warum, nicht wieder die idiosynkratische sprache sprechen? sprich den genie gedanken wieder einführen, aber halt , da kommt der alte kant mit dem guten alten ludwig w. im schlepptau: genie bedeutet eben nicht wie ein irrer reiter auf einem durchgedrehten pferd daherzukommen, sondern man muss wiedererkennbare vokabeln und grammatik(sprachspiel) benutzen, sonst ist das brabbeln eines idioten. auch wenn szemmann(RIP) gefordet hat, dass es jetzt gälte die spinner zu finden.

was also tun? es bleibt nichts anderes übrig, als zu spielen. spielen mit den vokabeln, die vorhanden sind und diese samples zu remixen, um so das ideologische in der kunst zu befragen und in frage zu stellen. auch unser bild von kunst nicht anzubeten, sondern es ketzerisch in frage zu stellen. dazu gehört aber etwas, welches ich hier mal als gesundes selbstbewußtsein, besser selbstwertgefühl, bezeichenen möchte: die überzeugung, das die eigene existenz und das eigene tun ein völlig gleichberechtiger zugang zur realität und welt ist. beides ist nicht vorgebenes und endgültig abgeschlossens, sondern ein projekt an dem wir alle teilhaben, ein partzipatorisches projekt im kunstsprech.

ende der übertragung.



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